Jedes Mitglied der Qualitätsgemeinschaft Systemischer Management Coaches….
- verfügt über Führungserfahrung in der Linie oder in der Führung von Projekten oder Anleitung von Gruppen.
- hat in der Regel ein wirtschaftsadäquates abgeschlossenes Studium bzw. in Einzelfällen eine unternehmensnahe abgeschlossene Berufsausbildung.
- hat seine Ausbildung zum Systemischen Management Coach (SMC)® mit Zertifikat abgeschlossen.
- ist nachweislich als Coach für seine Kunden aus Profit- und Nonprofit-Unternehmen erfolgreich tätig.
- nimmt die Supervision durch die ehemaligen Ausbilder oder den ehemaligen AusbildungskollegInnen in Anspruch.
- lebt die Ethik des Systemischen Management Coach (SMC)® auf der Basis des Humanismus, der Persönlichkeitsrechte und des Konstruktivismus.
- ist loyal gegenüber seinem Coachee, seinem Auftraggeber, den gesetzlichen und betriebswirtschaftlichen Vorschriften und Interessen der Unternehmung sowie der beschriebenen Idee des selbstorganisierten (autonomen) Coaching.
- ist nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, u.a. der systemischen (Unternehmens-)Führung, der Neurowissenschaften über Entscheidungsfindung, der Psychologie von Verhalten in berufsspezifischen Situationen (Kontexten), ausgebildet.
- arbeitet mit einem wissenschaftlich legitimierten und langjährig in der Praxis erprobten Coachingprozess.
- distanziert sich von Sekten (z.B. Scientologen) – arbeitet nicht mit therapeutischen/beratenden Methoden oder suggestiven NLP-Ansätzen.
Konkrete Unterschiede im Coachingverständnis verstehen
SMC Coaching berücksichtigt konsequent:
Menschenbild und werteorientiertes Handeln
Unser Menschenbild leitet sich aus dem Humanismus, dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht und dem Konstruktivismus ab.
Ausdruck dieses Menschenbildes ist die Orientierung an vier zentralen, nicht verhandelbaren, Grundwerten, die uns als Coach in unserem Verhalten leiten:
- Freiheit
bedeutet, dass der Coachee selbst entscheidet, ob er sich coachen läßt, zu welchem Anliegen er sich coachen läßt, womit sein Thema zusammenhängt, welches Ziel er festlegt, welche Erkenntnisse/Modelle/Strukturen er als Ressourcen verwenden will, wie er sich zukünftig selbst organisiert und wie er seine eigenen Fortschritte kontrolliert. Der Coach verzichtet demzufolge auf jede bewußte Manipulation.
- Vertraulichkeit
bedeutet, dass Informationen aus dem Coaching nicht weiter gegeben werden. Die Darstellung des Coachs wäre konstruktivistisch. Seine Interpretation kann dem Coachee schaden.
- Ressourcenverfügung
bedeutet, den Menschen so zu sehen, dass er über alle Ressourcen, die er zur Veränderung benötigt, selbst verfügt. - Selbststeuerung
bedeutet, den Menschen so zu sehen, dass er sich selbst „steuern“ bzw. selbst organisieren kann.
(In der Therapie muss von einem Menschen ausgegangen werden, der sich in einem Kontext nicht selbst steuern kann und demzufolge Hilfe benötigt.
Orientierung an den Persönlichkeitsrechten
Eine Wurzel in der Werteorientierung von Coaching kann im allgemeinen Persönlichkeitsrecht aus Art. 2 Abs. 1 i.V.m. 1 Abs. 1 GG zur freien Entfaltung der Persönlichkeit gesehen werden. Es schützt nicht nur den individuellen Achtungsanspruch einer Person sondern auch die individuelle Lebensgestaltung. Dieses Freiheitsgrundrecht leitet sich aus der allgemeinen Handlungsfreiheit des Art. 2 Abs. 1 GG und der Menschenwürde aus Art. 1 Abs. 1 GG ab.
Berücksichtigung des Konstruktivismus
Jeder Mensch bewertet die Zusammenhänge und Abhängigkeiten eines Themas aus dem heraus, was ihm persönlich in Bezug einen erfolgreichen Umgangs mit diesem Thema von Bedeutung ist. Hinter dieser Bewertung stehen Faktenwissen, reflektierte Erfahrungen, Motive, Werte, Bedürfnisse, Gefühle und Begabungen (Intelligenzien), auf der Basis des eigenen Wahrnehmungsvermögens. Der Mensch konstruiert sprichwörtlich „seine“ Wirklichkeit.
Würde ein Coach die Zusammenhänge des Themas seines Coachee oder den Coachee selbst bewerten (diagnostizieren / analysieren), so würde er das, basierend auf seiner Wahrnehmung bzw. seiner Wirklichkeitskonstruktion tun. Er konstruiert und leitet aus seiner Interpretation des Beobachteten seine Handlungen in Bezug auf den Coachee ab.
Systemisches Management Coaching berücksichtigt konsequent die Erkenntnisse des Konstruktivismus und verzichtet daher auf jede Bewertung durch den Coach.
So wird dem Coachee ermöglicht, Zusammenhänge seines Themas (systemisch) selbst zu erkennen und zu bewerten und daraus erfolgreiche Veränderungen abzuleiten.
Das Verständnis von Konstruktivismus basiert in der modernen Wissenschaft in der Regel auf Arbeiten von Piaget, Glaserfeld, von Förster und Watzlawick.
Prozessorientierung
Wird die Struktur des Handelns interaktiv aus dem Geschehen im Coaching abgeleitet, so besteht grundsätzlich die Gefahr, dass die Struktur aus der konstruktivistischen Bewertung des Coachs entsteht und damit dem folgt, was der Coach selbst für seinen Cochee (die Gruppe/das Team) als wichtig erachtet.
Eine solche Struktur ist einerseits nicht qualitativ bewertbar, andererseits besteht die Gefahr der Manipulation.
Gleichzeitig entsteht durch die Notwendigkeit von „Versuch und Irrtum“ eine Überbetonung der Beziehung zwischen Coach und Coachee, verbunden mit einem hohen Zeitbedarf.
Systemisches Management Coaching folgt einem definierten, wissenschaftlich hergeleitetem Prozess, der grundsätzlich die Wahrnehmung des Coachee in Bezug auf die Zusammenhänge seines Veränderungsthemas erweitert, die Entscheidungsfähigkeit fördert und, basierend auf der Selbstorganisation identifizierter Ressourcen, alternative Handlungsmöglichkeiten ermöglicht.
Der Prozess selbst wird durch den Coach so transparent gehalten, dass es dem Coachee möglich ist, diesen Prozess selbst im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“ für vergleichbare Themen zu nutzen.
Unser Prozess ist abgeleitet aus der Kepner-Tregoe-Methode, dem Selbstorganisierten Lernen, der Transfertheorie und den Erkenntnissen von Heinz Heckhausen und seinen Schülern.
Zusammenspiel von Deduktion und Induktion und daraus abgeleitete Reflexionsfragen
Bietet der Coach das Ergebnis seiner Bewertung seinem Coachee zur Reflexion an (Bsp.: „Mal angenommen, Sie würden mehr delegieren, welchen Vorteil hätten Ihre Mitarbeiter dadurch?“), so wird der Coachee nur über diesen angebotenen Zusammenhang reflektieren und ihn nach seinem emotionalen Nutzen bewerten. Er schließt weder (induktiv) auf generelle Zusammenhänge, noch hat er die FREIHEIT, die vom Coach zur Bewertung verwandte Struktur selbst zu verwenden und daraus (deduktiv) eigene Erkenntnisse abzuleiten.
Ein Systemischer Management Coach (SMC)® bietet in jeder Phase des Coachingprozesses abstrakte Strukturen an, aus denen der Coachee (die Gruppe, das Team) selbst konkrete Erkenntnisse für sein konkretes Thema ableitet (Deduktion).
Diese abgeleiteten Erkenntnisse wiederum nutzt der Coachee, um konkrete Zusammenhänge in Bezug auf sein Thema zu erkennen (Induktion).
Die Möglichkeit, neben dem Coachingprozess auch die im Coaching verwandten abstrakten Strukturen (Modelle, Theorien, Axiome) nach dem Coaching als Coachee selbst zu verwenden ermöglicht eine erfolgreiche „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Beratende und/oder unterstützende Coachingverständnise leiten sich aus einem systemtheoretischen Verständnis (Beobachter des Beobachter) ab. Hier ist der Coach der Beobachter/Deuter des Coachee als Beobachter. Deshalb belegen wir so ein Coachverhalten mit dem Begriff „autoritär“. Autoritär kommt aus dem Französischem und meint „sich bevollmächtigen“.
Orientierung an wissenschaftlichen Erkenntnissen
Der Coachingprozess und alle vom Systemischen Management Coach (SMC)® verwandten Modelle, Theorien und Axiome basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Im Coaching bildet der Coach auf dieser Basis auschließlich Hypothesen, um seinem Coachee zur Identifikation seiner Ressourcen geeignete Strukturen anbieten zu können.
Diese Orientierung gewährleistet, dass das Handeln des Coach nicht durch Lebenserfahrung begründet wird, sondern auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.
Hintergrundwissen zur Erklärungssystematik der NHS (Neue Hamburger Schule)
Dr. Rolf Meier und Diplom-Pädagoge Axel Janßen haben sich im Jahr 2004 getroffen und festgestellt, dass sie ähnliche Ansichten zum Thema Coaching haben. Ausbildungsteilnehmer begannen bereits 2005 , die wissenschaftlichen Hintergründe ihrer Ausbildung zu hinterfragen. Sie stellten fest, dass die Ausbildung damals ausschliesslich in Hamburg anders war als üblich, nannten sie daher „Hamburger Schule“ und schon bald wurde der „think-tank“ Hamburger Schule gegründet.
Kunden der damals ausgebildeten Coaches identifizierten die „Hamburger Schule“ als einen eigenständigen Coachingansatz und wollten mehr darüber erfahren. Im April 2008 beschlossen Meier und Janßen, die Erklärungssystematik der „Hamburger Schule“ öffentlich zugänglich zu machen, was im Juni 2010 im Rahmen der Buchveröffentlichung „CoachAusbildung – ein strategisches Curriculum“ überarbeitet wurde.
Kunden der damals ausgebildeten Coaches identifizierten die „Hamburger Schule“ als einen eigenständigen Coachingansatz und wollten mehr darüber erfahren. Im April 2008 beschlossen Meier und Janßen, die Erklärungssystematik der „Hamburger Schule“ öffentlich zugänglich zu machen, was im Juni 2010 im Rahmen der Buchveröffentlichung „CoachAusbildung – ein strategisches Curriculum“ überarbeitet wurde.
Die Neue Hamburger Schule erklärt, wie jemand sich selbst im Coachingprozess analysiert und Handlungsalternativen entwickelt, um seine Zukunft zu gestalten. Wenn ein Coaching nicht auf diese Weise funktioniert, nennt die Schule das autoritäres Coaching, weil der Coach die Diagnose und Bewertung übernimmt.
Systemisches Coaching nach der NHS basiert auf der Theorie des Selbstorganisierten Coachings und vereint Theorie mit Praxis und den spezifischen Anforderungen an Coach-Ausbildungen. Wer sich für das Thema Coaching interessiert, findet in der Neuen Hamburger Schule viele Informationen, um Coaching besser zu verstehen, zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Es gibt keine einheitlichen Standards für die Qualität von Coaching und Coachausbildungen, vor allem wenn es um konkrete Handlungen geht. Vereinbarungen und gemeinsames Verständnis über Coaching und Coachausbildungen sind nur auf einer abstrakten Ebene vorhanden.
Drei Grundaussagen der NHS sind:
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Das Coachingverständnis der Neuen Hamburger Schule basiert auf praktischen Erfahrungen, wissenschaftlichen Begründungen und pragmatischen Lösungen. Ihre Theorie des Selbstorganisierten Coaching beschreibt und begründet, wie und warum eine nachhaltige Selbstlernkonzeption das Herzstück der Bedeutung und Wirksamkeit von Coaching ist.